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Mittelrhein: Romantik und Riesling



Rhein, Reben, Romantik: Die Burg Gutenfels thront hoch über dem Rhein bei Kaub.

Eine malerische Kulisse bietet das Rheintal zwischen Bingen und Bonn. Von Burgen gekrönte Rebhänge und mittelalterliche Städtchen schmücken das Rheinufer.

Heute ist der Mittelrhein von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt und wirbt für die Region mit seiner einmaligen Kombination aus fortschrittlichem Rebanbau und Burgenromantik. In den Dörfern und Städten findet sich kaum eine Gasse ohne Straußwirtschaft, Weinstube oder Gutsschänke.

Im Herzen dieser einzigartigen Flusslandschaft liegt Koblenz, eine der größten Weinbau treibenden Städte überhaupt. St. Goar und St. Goarshausen sind ebenso wie Oberwesel mit seiner fast vollständig erhaltenen Stadtmauer beliebte Ausflugsziele. Bacharach ist ein altes Weinhandelszentrum, hier wurde nicht nur Wein vom Rhein verkauft. Vor allen Dingen der Weinbruderschaft "Zechgesellschaft Bacchus" ist es zu verdanken, dass die Erzeugnisse des malerischen Orts über die Grenzen der Region hinaus bekannt wurden.

Bedingt durch die schwierigen Bearbeitungsverhältnisse in den Steillagen ist die Anbaufläche seit 1900 kontinuierlich auf heute etwa 470 Hektar zurückgegangen. Die Winzer vom Mittelrhein erzeugen charaktervollen, herzhaften und fruchtige Weine - zwei Drittel davon aus Riesling-Reben, die ihre Ausprägung den kargen Tonschieferböden verdanken. Die kleinen Erntemengen machen die Weine vom Mittelrhein zu besonderen Raritäten, die von Kennern und Liebhabern, aber auch von den durchreisenden Touristen geschätzt werden. Feste um den Wein haben das ganze Jahr über Saison. Der Höhepunkt: das Weinforum Mittelrhein am ersten Septemberwochenende in St. Goar.




Schatzkästchen am Mittelrhein mit viel Fachwerk: Bacharach.



Der Rhein-Romantik auf der Spur



Mittelrhein-Romantik pur: Bick über Burg Katz bei St. Goarshausen ins Rheintal.

Die schöne Loreley soll für zahlreiche Schiffsbrüche um den mächtigen Felsen bei St. Goarshausen verantwortlich sein. Hoch oben auf dem Loreleyfelsen kämmte sie ihr goldenes Haar, weswegen die Schiffer nicht mehr auf den Strom achteten. Die Boote versanken im Rhein, der an dieser Stelle mehr als 20 Meter tief ist. Andere schreiben die hohe Rate gesunkener Schiffe jedoch nicht der Loreley (www.loreley-felsen.de), sondern der an dieser Stelle besonders starken Strömung und dem in den Fluss ragenden Felsen zu (www.rheinischer-sagenweg.de). Gut 20 Kilometer weiter südlich fließt der Rhein bei Bingen in das weltberühmte Engtal ein. Flankiert von Hunsrück und Eifel im Westen und von Taunus und Westerwald im Osten setzt sich das Mittelrheintal auf einer Strecke von 120 Kilometern bis vor die Tore Bonns fort. Ab Koblenz wachsen die Reben nur noch rechtsrheinisch, kurz zuvor mündet bei Lahnstein die Lahn in den Rhein. Bis in das Kurstädtchen Bad Ems reichen die Weinbergslagen an der Lahn.

Das Wirtshaus an der Lahn

Neben der Johanniskirche steht in Niederlahnstein das berühmte Wirthaus an der Lahn. Von hier aus kann man zur Rupertsklamm wandern (Wanderungen siehe  www.lahnstein.de/tourismus/wandern.html) oder das Lahntal mit dem Kanu erkunden. Die Lahn gehört zu den beliebtesten Paddelflüssen Deutschlands, zahlreiche Veranstalter bieten geführte Touren an. Auf dem Rhein hingegen sind dem Wassersport aufgrund der regen Berufsschifffahrt und der Strömung Grenzen gesetzt.

Mythos Rhein

Rheinromantik des 19. Jahrhunderts zeigt das Mittelrhein-Museum in der alten Festungsstadt Koblenz mit der Sammlung „Mythos Rhein“ ( www.mittelrhein-museum.de, geöffnet dienstags bis samstags von 10:30 bis 17 Uhr), auch Werke von Emil Nolde und George Grosz sind hier ausgestellt.

Hier, im Zentrum des Mittelrheintals, kann man nach einer Radtour oder Wanderung (Touren siehe  www.welterbe-mittelrheintal.de oder  www.rheinsteig.de) in eine der stimmungsvollen Weinkneipen einkehren. Am Deutschen Eck fließt die Mosel in den Rhein, auf der Festung Ehrenbreitstein (die darin befindliche Jugendherberge ist ein Geheimtipp) finden im Sommer Festspiele statt. Weiter nördlich führt der Riesling-Wanderweg von Leutesdorf nach Hammerstein und belohnt mit einem herrlichem Blick ins Rheintal. Mit etwas Glück kann man den Namedyer Kaltwasser-Geysir bestaunen.

Drachenblut vom Drachenfels

Bevor der Rhein die niederrheinische Tiefebene erreicht, fließt er dicht an einem Massiv von bewaldeten Kuppen vorbei. Das Siebengebirge ist das älteste deutsche Naturschutzgebiet. Ein hübscher Weinwanderweg führt von Oberholtorf bis Oberdollendorf (Wanderungen siehe  www.naturpark-siebengebirge.de/wanderung3.htm). Den Rotwein vom Drachenfels nennen die Winzer „Drachenblut“.

Bopparder Hamm

Das obere Mittelrheintal zwischen Koblenz und Bingen ist das Herzstück dieses Weinanbaugebiets: An den Hängen thronen Burgen, im Tal schlängeln sich mittelalterlich anmutende Dörfer am Fluss entlang. 2002 wurde der 65 Kilometer lange Abschnitt als UNESCO-Welterbe anerkannt. Der Wein aus diesen steilen Lagen ist von hervorragender Qualität, für die Winzer jedoch ist der Anbau mit immensem Kraftaufwand verbunden. Fläche, Zahl der Betriebe und auch Erntemenge haben sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich verringert.

Am Bopparder Hamm formt der Rhein eine enge Schleife, hier liegt mit fünf Kilometern Länge die größte zusammenhängende Rebfläche des Mittelrheins. Am letzten Sonntag im April findet der „Mittelrheinische Weinfrühling“ statt. Die steilste Bahnstrecke Deutschlands führt durch viele Tunnel und über zwei Viadukte von Boppard bis Emmelshausen, dort oben hat man einen Panorama-Blick ( www.sesselbahnboppard.de, Betrieb von April bis Oktober, Fahrradmitnahme möglich). Auf dem nahe gelegenen Jakobsberg kann man an seinem Handicap feilen

Mittelrhein-Momente

Bevor die Weinreise direkt am Rhein oder mitten durch die Weinberge weitergeht, kann man sich in Kamp-Bornhofen noch einmal stärken: Auf Burg Liebenstein ist ein Restaurant in einem gotischen Wohnturm aus dem 14. Jahrhundert untergebracht. Gute Weine und Speisen bringen sieben Winzer das ganze Jahr über bei der Veranstaltungsreihe Mittelrhein-Momente (Termine siehe  www.mittelrhein-momente.de) mit Kabarett und Lesungen bei Kerzenschein in Einklang. Im Juli und August wird am Rhein in Burgen und Schlössern musiziert ( www.villamusica.de,  www.musikmomente.de). Die Pfalz im Wasser Vom Postenturm bei Bacharach hat man einen vorzüglichen Blick über das mittelalterliche Städtchen und die ehemalige Zollburg Pfalzgrafenstein. Diese wurde nie zerstört, weil sie nur auf dem Wasserweg zu erreichen ist.

In Burg Stahleck residierten einst die Pfalzgrafen bei Rhein, heute nächtigen Jugendliche aus aller Welt in der bekannten Jugendherberge. Der gut erhaltene überdachte Wehrgang mit seinen Wachtürmen macht Bacharachs Bedeutung als ehemals wichtiger Weinumschlagplatz deutlich. Das nahe Oberwesel lässt sich auf zahlreichen Wanderwegen umrunden ( www.oberwesel.de). Während es im Tal angesichts des Schiff- und Autoverkehrs recht lebhaft zugeht, kann man auf den Hügeln die Stille genießen. Rheinhöhenweg, Rhein-Burgen-Weg, Rieslingroute und Co: Orientierung über die zahlreichen Wanderstrecken bietet die Seite.

Alle zwei Jahre (ungerade Jahreszahlen) bevölkern beim Mittelalterfest Gaukler, Handwerker und Ritter den Burghof. Schloss Stolzenfels thront nördlich von Rhens ( www.schloss-stolzenfels.de, geöffnet von 10 bis 17 Uhr). Das Zehn-Burgen-Ticket spart 50 Prozent des Eintrittspreises und ist die Eintrittskarte für zehn Burgen am Mittelrhein ( www.burgen-am-rhein.de, Erwachsene zahlen dafür 19 Euro, Kinder 9,50 Euro). Auf der Burg Maus bei St. Goarshausen herrschen heute keine Burgfräulein und Ritter mehr, sondern Seeadler, Rote Milane und Wanderfalken. Von April bis Anfang Oktober finden täglich um 11 und 14:30 Uhr Flugvorführungen statt.

 

Weinfest-Empfehlung

Den Weinmarkt feiern die Oberweseler alljährlich am zweiten und dritten Septemberwochenende. Mittlerweile zählt er zu den beliebtesten Weinfesten am Rhein, dementsprechend vielfältig ist die Auswahl der angebotenen Weine. An einem Abend erhellen Fackeln und Feuerwerk die Stadt, zum traditionellen sonntäglichen Festzug ziehen bunte Motivwagen, Fußgruppen und Musikkapellen durch die geschmückten Straßen ( www.oberwesel.de).

Auch das Bacharacher Weinfest am ersten Wochenende im Oktober ist empfehlenswert. Beim Weinforum Mittelrhein-Ahr ( www.weinforum-mittelrhein.de), das am ersten Septemberwochenende im Wechsel auf Burg Rheinfels bei St. Goar und im Künstlerbahnhof Rolandseck (Remagen) stattfindet, kann man sich angesichts der großen Vielfalt preisgekrönter Weine, Sekte und Brände durch das gesamte Anbaugebiet Mittelrhein trinken und vergleichen.

Außerdem an jedem zweiten Augustwochenende steht das Rheintal in Flammen: Dann werden von den Hügeln Großfeuerwerke gezündet, die Burgen und Schlösser erstrahlen in bengalischem Feuer, während auf dem Rhein mehr als 70 Schiffe zwischen Braubach und Koblenz fahren (Karten sind bei den zahlreichen Rheinschifffahrtslinien erhältlich).



Burg Sonneck

 
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[Letzte Änderung 28.01.2007]
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