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Rheingau: Weinadel und Weltkultur



Wechselvolle Geschichte, Wiege der Rheingauer Weinkultur: Schloss Vollrads.

Am berühmten Rheinknie liegt der Rheingau. Hier dominieren die beiden Rebsorten Riesling und Spätburgunder.

Wer die markanten Aussichtspunkte des Rheingaus besucht, wie das Niederwalddenkmal, Schloss Johannisberg, die Hallgartener Zange über Oestrich-Winkel oder die Bubenhäuser Höhe, sieht vor sich die historischen Zentren des Weinbaus liegen. Da ist zuerst einmal das Zisterzienserkloster Eberbach, eine der besterhaltenen mittelalterlichen Klosteranlagen Deutschlands, in der "Der Name der Rose" verfilmt wurde. Das Kloster war schon immer ein kultureller Mittelpunkt. Heute ziehen Konzerte Besucher von nah und fern an. Der Johannisberg ist nicht nur bekannt für das gleichnamige Schloss, das aus den Ruinen einer Klosteranlage entstanden ist, sondern weinhistorisch auch als der Ort, an dem die Spätlese ihren Ursprung hat. Nicht zu vergessen die Forschungsanstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau in Geisenheim, die durch ihre umfangreichen Forschungen immer neue Anregungen für qualitative Verbesserungen liefert.

 

Die die geologische Beschaffenheit des Bodens sowie die optimalen klimatischen Bedingungen am Rhein, der hier stellenweise mehrere Kilometer breit ist, sorgen für ein hervorragendes Wachstum der Reben. Auch in den Sommermonaten verfügen sie über genügend Feuchtigkeit. Die Winzer bauen hier überwiegend Riesling (78%) und Blauen Spätburgunder (13%) an.

 

Zwischenzeitlich ist es den Rheingauer Winzern gelungen, das Duo "Rheingau-Flöte und -Kelch" als typische Weinflasche mit passendem Glas für Rheingauer Qualitätsweine zu etablieren. Seit der Ernte 1999 dokumentieren die Weine mit der Auszeichnung "Erstes Gewächs" den Anspruch der Winzer, sich immer wieder ehrgeizige Ziele zu setzen und wahrhaft Außergewöhnliches in die Flasche zu füllen. Neben den Pioniererfolgen kann der Rheingau aber auch mit traditionellen Einrichtungen gelebter Weinkultur aufwarten. Viele Straußwirtschaften, Gutsschänken sowie Restaurants mit regionaler Küche und Rheingauer Spitzenweinen laden Besucher ein, Lebensfreude pur zu genießen.

 



Thront über den Rebhängen des Rheingaus: Die Abtei St. Hildegard von Bingen.



Weltkulturerbe "im Namen der Rose": Kloster Eberbach.



Eine Rotweininsel im Rieslingmeer



Kloster Eberbach

In diesem Anbaugebiet wandelt man auf Goethes Spuren, sogar die englische Königin Viktoria hat hier schon Trauben genascht und vom Rheingauer Wein geschwärmt.

Ein Grund für dessen hohe Qualität sind die gen Süden gerichteten Rebhänge des Rheingaugebirges, die mit den alten Schlössern und Klöstern eine stimmungsvolle Verbindung eingehen. Wo der Rhein auf seinem Weg von Süd nach Nord auf einer Strecke von rund 35 Kilometern in westlicher Richtung fließt, am berühmten Rheinknie also, erstreckt sich auf der rechten Flussseite der Rheingau. Auch die Gegend um Hochheim und Lorch schließt er mit ein.

Der Rheingauer-Riesling-Pfad (oder die Riesling-Route für Autofahrer) beginnt in Wicker am Untermain, passiert die hübschen Dörfer Eltville, Östrich und Rüdesheim und endet in Lorchhausen. Auf der gegenüberliegenden Rheinseite blickt man zuerst ins Rheinhessische, später sieht man die Nahe in den Rhein münden, danach beginnt auf der linken Rheinseite das Anbaugebiet Mittelrhein.

Der schönste Teil der Riesling-Strecke verläuft zwischen Eltville und Lorchhausen (gekennzeichnet durch einen gelben Weinbecher auf grünem Grund, Beschreibung dieses und weiterer Wanderwege siehe  www.rheingau.de oder  www.rheingau-taunus-info.de).

Wer Rheingauer Wein trinkt, in dessen Glas funkelt zumeist Riesling. Rund 80 Prozent der Anbaufläche sind mit dieser edlen Rebsorte bepflanzt - mit einer Ausnahme: die Weinberge um Assmannshausen bringen vorzügliche Rotweine (zumeist Spätburgunder) hervor. Diese fanden schon Goethe, Brentano und Fontane vorzüglich. Heute führt eine Sesselbahn hinauf zum Niederwalddenkmal, von der Germania aus eröffnet sich eine herrliche Sicht über das Rheintal. Anschließend kann man weiter nach Rüdesheim gondeln oder den hübschen Weg durch die Weinberge wählen. In Rüdesheim beginnt der Welterbe-Abschnitt des Mittelrheintals ( www.welterbe-mittelrheintal.de).

Obwohl sie nur 150 Meter lang ist, gehört sie zu den berühmtesten Gassen Deutschlands: Die Rüdesheimer Drosselgasse. In dieser „fröhlichsten Gasse der Welt“ kann man beim Lindenwirt sogar in Fässern übernachten ( www.drosselgasse.de).

Stille in der Abtei und im Wispertal

Wen es nach dem quirligen Rüdesheim nach Ruhe verlangt, der kann die Stille in der Benediktinerinnen-Abtei Sankt Hildegard erfahren. Diese ist nach der heiligen Hildegard von Bingen benannt, die im nahen Kloster Eibingen wirkte. Die Schwestern sind überaus rührig, im Herbst lesen sie ihren Klosterwein mit der Hand, Ende Oktober feiern sie Erntedank und fahren mit dem Traktor durch die Weinberge. (Weinlese-Tagebuch unter  www.abtei-st-hildegard.de).

Um Lorch verläuft ein besonders schöner Abschnitt des Rieslingpfades. Ledige junge Damen, die noch auf Männer-Suche sind, sollten nach Lorchhausen reisen: Der kleine Ort ist der Sitz des ältesten Junggesellenvereins in Deutschland, der „Sammelstelle für hoffnungsvolle Jungmänner des Ortes“. Der Bach Wisper mündet zwischen diesen beiden Orten in den Rhein. Das Wispertal schlängelt sich quer durch das Rheingauer Gebirge, hier lässt sich fein wandern und rasten. Zum Beispiel in der Alten Villa, einem ehemaliges Jagdhaus inmitten von Wald und Wiesen ( www.alte-villa.net).

 

Fässer in alten Kellern...

Weinbau lag im Rheingau lange Zeit in den Händen von Adel und Orden, die dem Wein zu seiner Bekanntheit verhalfen. Zisterzienser gründeten Kloster Eberbach ( www.klostereberbach.de, täglich geöffnet, Führungen an Wochenenden um 15 Uhr), einem der besterhaltenen Klöster der Welt. Hier fanden die Innenaufnahmen zum Film „Der Name der Rose“ statt.

Auch traditionsreiche Weingüter wie die Schlösser Vollrads und Reichartshausen im hübschen Hattenheim sind Kennern ein Begriff. Auf Schloss Johannisberg haben Mönche 1775 die erste Spätlese gekeltert (im Tagebuch des Spätlesereiters Karl kann man unter  www.apitz-kunkel.de/AKStart/index.htm lesen), sonntags finden um 14:30 Uhr Weinproben im historischen Holzfasskeller statt ( www.schloss-johannisberg.de, Kosten: 14 Euro).

... Musik in alten Gemäuern

Von E-Musik über Jazz und Kabarett bis hin zur Klassik reicht das Programmspektrum des Rheingauer Musik-Festivals. Die mehr als 100 Konzerte finden unter anderem in der Eberbacher Basilika oder auf Schloss Johannisberg statt ( www.rheingau-musik-festival.de). Im Juni beginnen die Eltviller Burghofspiele ( www.burghofspiele.de). Das Brentanohaus in Winkel widmet sich gutem Essen und der Literatur (www.brentano.de, Besichtigung der Zimmer Goethes zu festen Terminen). Im gleichen Ort steht das „Graue Haus“, es gilt als die älteste Weinstube Deutschlands. Überaus nobel schlemmen kann man während des Rheingauer Gourmet- und Weinfestivals, etwa beim „Winemaker´s Dinner“. Hier sitzt der Erzeuger mit an der Tafel ( www.rheingau-gourmet-festival.de).

Lamatrekking um die Hallgartener Zange

Idyllisch im Wald liegt Hallgarten, die „Hallgartener Zange“ oberhalb des Ortes überrascht mit einem exklusiven Blick auf Rhein und Reben. Hier lässt sich gut picknicken, vor allem mit einem Lama als Lastenträger. Auf der Kisselmühle bei Kloster Eberbach sind rund 100 Lamas und Alpakas zu Hause (www.kisselmuehle.de, eine Halbtagestour kostet 15 Euro, Kinder zahlen die Hälfte). Wem die Lamas nicht ganz geheuer sind, der kann auch per Helikopter, auf einem Pony oder in der Kutsche des Ebentaler Hofs den Rheingau erkunden (www.ebental.de, geöffnet von März bis November von 9 bis 19 Uhr, im Winter nur nach Anmeldung – Anfahrt Rüdesheim in Richtung Presberg). Nach einer Tour kann man in einer der zahlreichen Rheingauer Weinstuben einkehren.

Schifffahrt zur Mariannenaue

Oder wie wäre es mit einer Fahrt auf dem Rhein? Ein besonderes Schmankerl ist die Strecke rund um die Naturschutzinsel Mariannenaue. Von Ostersonntag bis September lässt ein Schiff dafür die Leinen los, Abfahrt ab Östrich, Hattenheim oder Eltville. Anschließend kann man in der Eltviller Vinothek Weine von 20 verschiedenen Weingütern kosten ( www.eltvilller-vinothek.de, ). Wenn behütete Damen in adretten Kostümen sich bei Herren in Gehrock und Zylinder unterhaken und dabei ihren Sonnenschirm drehen, dann ist wieder Sekt- und Biedermeierfest in Eltville (alljährlich Ende Juni/Anfang Juli). An der Promenade des Rheinufers lässt sich aber auch ohne eine solche Ausstattung wunderbar flanieren. Je weiter der Abend voranschreitet, desto weniger macht das Biedermeierfest seinem Namen Ehre - zum Glück. Während des ganzen Jahres besteht die Möglichkeit, sich von Gästeführern im Biedermeier-Kostüm begleiten zu lassen, etwa auf Gutenbergs Spuren, auf dem Mühlen-Weg oder durch den Eberbacher Cabinetkeller (Themenführungen siehe  www.eltville.de)

Eines der bei den Rheingauern beliebtesten Feste huldigt nicht in erster Linie dem Wein, sondern der Erdbeere. Beim Erbacher Erdbeerfest im Juni schnippeln fleißige Helfer die süße Frucht kiloweise in Stückchen und setzen mit prickelndem Sekt eine köstliche Bowle an. Die Stände rund um den Marktplatz offerieren kulinarische Leckerbissen, sodass die Party meist erst in den frühen Morgenstunden endet.

Zum größten Weinfest im Rheingau lädt alljährlich am ersten Juliwochenende Hochheim am Main. Auf den gepflasterten Altstadtgassen und Plätzen bieten mehr als 150 Stände Köstlichkeiten, Kunst, Unterhaltung und natürlich Wein und Sekt an. Womöglich kommt dieser sogar vom Königin-Viktoria-Berg, die Queen zeigte sich bei ihrem Besuch 1850 begeistert vom Hochheimer Wein.



Wer den gastronomischen Rummel liebt, wird in der Rüdesheimer Drosselgasse bestens bedient...



... wer es hingegen beschaulicher angehen lassen möchte, findet bei Kiedrich wunderschöne Wege durch den Wein. Der Ausblick auf den Rhein - hier ein mächtig breiter Strom - ist inklusive.

 
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[Letzte Änderung 28.01.2007]
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